Für größere Gruppen: Die Methode »World Café«

Wenn es dar­um geht, bestimm­te Fra­gen in grö­ße­ren Grup­pen zu dis­ku­tie­ren oder gemein­sam auf neue Ideen oder Lösun­gen zu kom­men, grei­fen vie­le Mode­ra­to­ren zur Metho­de »World Café« oder zu Vari­an­ten davon. Grob zusam­men­ge­fasst muss man über die­se Metho­de fol­gen­des wissen:

  1. Nach dem Mot­to, die unge­zwun­ge­ne Atmo­sphä­re einer Kaf­fee­pau­se zum Prin­zip zu machen, geht die Metho­de von der Grund­an­nah­me aus, dass der Aus­tausch unter Kon­fe­renz– oder Work­shop-Teil­neh­mern natür­li­cher, infor­mel­ler, offe­ner und krea­ti­ver ist als in her­kömm­li­chen, for­ma­le­ren Set­tings, und dass die­se Ath­mo­sphä­re zu bes­se­ren Ergeb­nis­sen führt.
  2. Im Grun­de wer­den die Raum­auf­tei­lung und der Work­shop-Ablauf anhand kon­kre­ter Fra­gen struk­tu­riert. An Tischen, die mit Papier gedeckt und mit Stif­ten ver­se­hen sind, tref­fen sich zufäl­lig oder inter­es­sen­ge­lei­tet aus­ge­wähl­te Grup­pen zu bestimm­ten The­men. Wich­tig ist, dass alle Bei­trä­ge auf den Tischen notiert wer­den. Nach bspw. 30 Minu­ten lässt der Mode­ra­tor die Tisch­be­set­zun­gen wech­seln. An jedem Tisch bleibt ein Dis­kus­si­ons­lei­ter zurück, der für den Infor­ma­ti­ons­fluss zwi­schen den ein­zel­nen Grup­pen sorgt. Nach meh­re­ren Wech­seln wer­den die Ergeb­nis­se in der Groß­grup­pe zusam­men­ge­tra­gen. Eine weni­ger zen­tra­le Vari­an­te ist eine Art »Ver­nis­sa­ge«, in der die ein­zel­nen Arbeits­be­rei­che ihre Ergeb­nis­se auf­be­rei­ten und kurz vorstellen.

Unse­re Metho­de Intel­liCh­an­ge ist eine Vari­an­te offe­ner Mode­ra­ti­ons­me­tho­den und ver­wen­det zen­tra­le Ele­men­te des World Café. Gute Beschrei­bun­gen der Metho­de World Café fin­den Sie auf Focus Online oder im Neu­land-Maga­zin.

Lite­ra­tur zum Thema:

Von den Erfin­dern des World Café: Brown, J. & Isaacs, D. (2007): Das World Cafe: Krea­ti­ve Zukunfts­ge­stal­tung in Orga­ni­sa­tio­nen und Gesell­schaft. Carl Auer.

Gän­gi­ge Mode­ra­ti­ons­me­tho­den für grö­ße­re Grup­pen kurz und prak­tisch: Seli­ger, R. (2011): Ein­füh­rung in Groß­grup­pen­me­tho­den. 2. Auf­la­ge. Carl Auer.

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Von Jörg Heidig

Dr. Jörg Heidig, Jahrgang 1974, ist Organisationspsychologe, spezialisiert vor allem auf Einsatzorganisationen (Feuerwehr: www.feuerwehrcoach.org, Rettungsdienst, Polizei) und weitere Organisationsformen, die unter 24-Stunden-Bedingungen funktionieren müssen (bspw. Pflegeheime, viele Fabriken). Er war selbst mehrere Jahre im Auslandseinsatz auf dem Balkan und hat Ende der 90er Jahre in Görlitz Kommunikationspsychologie studiert. Er schreibt regelmäßig über seine Arbeit (www.prozesspsychologen.de/blog/) und hat eine Reihe von Büchern veröffentlicht, darunter u.a. "Gesprächsführung im Jobcenter" oder "Die Kultur der Hinterfragung: Die Dekadenz unserer Kommunikation und ihre Folgen" (gemeinsam mit Dr. Benjamin Zips). Dr. Heidig lebt in der Lausitz und begleitet den Strukturwandel in seiner Heimat gemeinsam mit Stefan Bischoff von MAS Partners mit dem Lausitz-Monitor, einer regelmäßig stattfindenden Bevölkerungsbefragung (www.lausitz-monitor.de). In jüngster Zeit hat Jörg Heidig gemeinsam mit Viktoria Klemm und weiteren Kolleginnen im Landkreis Görlitz einen Familienhilfe-Träger aufgebaut. Dr. Heidig spricht neben seiner Muttersprache fließend Englisch und Bosnisch/Serbisch/Kroatisch sowie Russisch. Er ist an der Landesfeuerwehrschule des Freistaates Sachsen in Nardt und an mehreren Universitäten und Hochschulen als Lehrbeauftragter tätig, darunter an der Hochschule der Sächsischen Polizei und an der Dresden International University. Sie erreichen Dr. Heidig unter der Rufnummer 0174 68 55 023.