Die qualitative Forschung beruht auf den Prämissen des symbolischen Interaktionismus sensu Blumer (2013), der seine Arbeit wiederum an der Philosophie George Herbert Meads (2013) orientiert. Auch die frühen Werke eines der Begründer der Grounded Theory (Anselm Strauss: Mirrors and Masks) basieren auf den Betrachtungen von George Herbert Mead (2013). In der qualitativen Forschung geht es… Exploration und Inspektion weiterlesen
Autor: Jörg Heidig
Dr. Jörg Heidig, Jahrgang 1974, ist Organisationspsychologe, spezialisiert vor allem auf Einsatzorganisationen (Feuerwehr: www.feuerwehrcoach.org, Rettungsdienst, Polizei) und weitere Organisationsformen, die unter 24-Stunden-Bedingungen funktionieren müssen (bspw. Pflegeheime, viele Fabriken). Er war mehrere Jahre im Auslandseinsatz auf dem Balkan und hat Ende der 90er Jahre in Görlitz Kommunikationspsychologie studiert. Er schreibt regelmäßig über seine Arbeit (www.prozesspsychologen.de/blog/) und hat eine Reihe von Büchern veröffentlicht, darunter u.a. "Gesprächsführung im Jobcenter" oder "Die Kultur der Hinterfragung: Die Dekadenz unserer Kommunikation und ihre Folgen" (gemeinsam mit Dr. Benjamin Zips). Dr. Heidig lebt in der Lausitz und begleitet den Strukturwandel in seiner Heimat gemeinsam mit Stefan Bischoff von MAS Partners mit dem Lausitz-Monitor, einer regelmäßig stattfindenden Bevölkerungsbefragung (www.lausitz-monitor.de). In jüngster Zeit hat Jörg Heidig gemeinsam mit Viktoria Klemm und ihrem Team im Landkreis Görlitz einen Jugendhilfe-Träger aufgebaut. Dr. Heidig spricht neben seiner Muttersprache fließend Englisch und Serbokroatisch sowie Russisch. Er ist häufig an der Landesfeuerwehrschule des Freistaates Sachsen in Nardt tätig und hat viele Jahre Vorlesungen und Seminare an verschiedenen Universitäten und Hochschulen gehalten, darunter an der Hochschule der Sächsischen Polizei und an der Dresden International University. Sie erreichen Dr. Heidig unter der Rufnummer 0174 68 55 023.
Wie aus Sicht der qualitativen Forschung Wissen entsteht
Die Grundlage für Handlungen sind die Bedeutungen, die Dinge für die handelnden Personen besitzen. Es geht also nicht darum, was ist, sondern darum, was die betreffenden Personen glauben, das ist. Beides muss nicht zwingend übereinstimmen, im Gegenteil: Ein Ding und seine Bedeutung können weit auseinanderliegen. Die Dinge erhalten ihre Bedeutung durch den sozialen Interaktionsprozess, weshalb… Wie aus Sicht der qualitativen Forschung Wissen entsteht weiterlesen
Der Ursprung der Kommunikation
Bevor Primaten die Voraussetzungen für die Ausprägung von Sprache entwickeln konnten, lebten sie bereits im Verband. Dieser frühe, gleichsam vorgesellschaftliche Erfahrungsprozess bildet die Voraussetzung für die Entstehung der Fähigkeit zur Kommunikation. Wir können wir uns diesen Prozess wie folgt vorstellen: In der Gemeinschaft entstehen die ersten Symbole, die es den Beteiligten ermöglichen, sich nicht nur… Der Ursprung der Kommunikation weiterlesen
Federalna Republika Birokratistan
Einerseits sonnt man sich in Berlin und anderswo so gern in dem, was Willkommenskultur genannt wird. Andererseits ist es eine beinahe vollständige Fehlannahme, wenn man meint, dass diese Willkommenskultur auch ausreichend Lern- und Arbeitsmöglichkeiten oder wenigstens die notwendige Unterstützung bedeuten würde. Jede und jeder, die oder der sich einmal in der Angelegenheit eines Migranten oder einer… Federalna Republika Birokratistan weiterlesen
Es war einmal: Der Westen — oder: Wir erinnern uns an eine Projektion
Last man standing Wir erinnern uns: John Wayne oder Clint Eastwood oder Bruce Willis mit schiefer Grimasse vor einem Mauerrest. Schießt, trifft und bleibt immer der „last man standing“. Vorher rettet er ein Mädchen und nachher reitet — oder im Falle von Bruce: fährt — er in den Sonnenuntergang. Erinnern wir uns? Ja, wir erinnern uns.… Es war einmal: Der Westen — oder: Wir erinnern uns an eine Projektion weiterlesen
Die Relevanz der primären Stabilisierung
Es gab einen Übergriff. Die betroffene Person war in dem Moment allein mit ihrem Gegenüber. Das Gegenüber war noch neu in der Einrichtung, aber es war nicht der erste Tag für das Gegenüber. Alles lief nach Plan — zumindest theoretisch. Die Situation war eine ganz alltägliche: Das Gegenüber wollte etwas, die betroffene Person lehnte das… Die Relevanz der primären Stabilisierung weiterlesen
Intervention in einem zerstrittenen Leitungsteam: Ein einfacher Leitfaden
Es gibt viele Modelle, an denen man sich orientieren kann, wenn es um die Frage geht, wie man in einem Konflikt intervenieren kann. Und man kann schier endlose Diskussionen darüber führen, welches Modell nun besser und welches ggf. nicht so gut sei. Freilich kommt es auch auf die Ausgangslage an, auf die Anzahl der Beteiligten… Intervention in einem zerstrittenen Leitungsteam: Ein einfacher Leitfaden weiterlesen
Mitleid vs. Mitgefühl
Eine für die praktische Arbeit in einem Helferberuf meines Erachtens sehr praxisrelevante Unterscheidung ist die zwischen Mitgefühl und Mitleid. Praxisrelevant ist diese Unterscheidung vor allem im Hinblick auf die Dynamik der Kommunikation bzw. der Zusammenarbeit zwischen Personen, die helfen und Personen, denen geholfen wird. Diese Dynamiken können sowohl im Bereich ganz persönlicher, privater Hilfe auftreten,… Mitleid vs. Mitgefühl weiterlesen
Was tun Organisationsentwickler eigentlich?
Berater können eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, Organisationen zu optimieren oder weiterzuentwickeln. Doch was genau tun Organisationsentwickler während ihrer Arbeit? In erster Linie helfen Berater Organisationen dabei, in möglichst effizienter Weise ihren Zweck zu erfüllen. Der Zweck der Organisation dient dabei als Maßstab: Eine Organisation existiert zu einem bestimmten Zweck, und was… Was tun Organisationsentwickler eigentlich? weiterlesen
Psychohygiene und Gesprächsführung – ein Leitfaden für ebenso wirksame wie deeskalierende und gesunde Gespräche
Die Herausforderung: Hilfe unter standardisierten Bedingungen Mitarbeiter und Führungskräfte von Jobcentern und ihren Dienstleistern stehen jeden Tag vor der Herausforderung, zwei – auf den ersten Blick vielleicht paradoxe – Anforderungen miteinander zu verbinden: Einerseits ist es ihre Aufgabe, Kunden in Bezug auf Erwerbstätigkeit und oft auch Lebensführung zu helfen (bspw. als Fallmananager oder Jobcoaches) oder… Psychohygiene und Gesprächsführung – ein Leitfaden für ebenso wirksame wie deeskalierende und gesunde Gespräche weiterlesen
Manipulation enttarnen und abwehren: Wie wir uns vor Manipulationsstrategien schützen können
Die besten Mittel gegen Manipulation sind Skepsis und eine gute Intuition. Indem man nicht zu vertrauensselig ist und sich nicht allzu bereitwillig auf eine „zu schöne“ Version der Dinge einlässt, bleibt man offen für weitere (andere, abweichende) Informationen und bleibt man fähig, die präsentierte Version der Realität zu hinterfragen. Manipulation kann in vielen Formen und Kontexten auftreten. Indem man sich bewusst macht, wie Manipulation funktioniert, kann man sich besser davor schützen. In härteren Fällen sollte man sich nicht davor scheuen, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, um sich aus solchen Situationen zu befreien.
Wie kann ich als Führungskraft mit Grüppchenbildung im Team umgehen?
Dieser Text setzt sich mit der Frage auseinander, was eine Führungskraft tun kann, wenn es zur Bildung von Grüppchen in einem Team kommt. Die vorgeschlagenen Handlungsmöglichkeiten reichen von „weich“ bis „etwas fester“ und entsprechen einer authentischen, den Kolleginnen und Kollegen zugewandten Führungshaltung. Es gibt auch Situationen, in denen die Klärung von Konflikten mit den Mitteln… Wie kann ich als Führungskraft mit Grüppchenbildung im Team umgehen? weiterlesen
Drei Ebenen der Intervention in Teamentwicklungen: Das Konzept der „Interventionstiefe“
Will man ein Team entwickeln oder in einem Team intervenieren, bspw. im Falle eines Konflikts, ist es hilfreich, vorher zu überlegen, in welcher „Tiefe“ man dies tun kann oder sollte. Manche meinen ja nicht ohne Grund, dass eine gute Auftragsklärung bereits die halbe Intervention sei. Nach Argyris bedeutet eine Intervention (Definition gleich am Anfang des… Drei Ebenen der Intervention in Teamentwicklungen: Das Konzept der „Interventionstiefe“ weiterlesen
Im Coaching über Ziele reden
In diesem Beitrag werden drei Modelle vorgestellt, die bei der Thematisierung von Zielen im Coaching hilfreich sein können. Im Anschluss geht der Text auf die Thematisierung von Zielen im Coaching speziell im Organisationskontext ein, wodurch einige für diesen Kontext spezifische Limitierungen sichtbar werden. Es sei vorab darauf hingewiesen, dass es sich nicht um neue, sondern… Im Coaching über Ziele reden weiterlesen
Mach, was Du kannst, dort, wo Du bist, so gut es eben geht
Sagt ein Klient im Gespräch zu mir: “Mein Leben war immer auf Leistung getrimmt. Ich will das nicht mehr. Aber seit ich das nicht mehr will, weiß ich auch nicht, was ich will. Da ist so eine Leere.” Es geht in dem Gespräch viel um Sinn. Mit dem Sinn ist es aber so eine Sache. Wenn… Mach, was Du kannst, dort, wo Du bist, so gut es eben geht weiterlesen
Hamsterrad mit perfekter Ausrede. Oder was?
Kürzlich hatte ich die Freude, im Rahmen des jährlichen Symposiums des Masterstudiengangs Human Communication an der Dresden International University einen inspirierenden Vortrag von Jürg Kesselring zum Thema Resilienz zu hören. Zitat: “Wenn eine Schraube locker ist, liegt es immer an der Mutter. Das ist eine faule Ausrede. Wir haben einen Rucksack mitbekommen. Es ist an… Hamsterrad mit perfekter Ausrede. Oder was? weiterlesen
Wie bekommt man Ordnung in das Denken über Organisationen? Über den Organisationszweck als Denkmodell zur Führung, Entwicklung und Analyse von Organisationen
In diesem Text geht es zunächst um den Ursprung, später um den Zweck von Organisationen. Aus der Betrachtung des Zwecks einer Organisation ergeben sich verschiedene praktisch relevante Hinweise zum Verständnis und zur Beratung bzw. Entwicklung von Organisationen. Die methodische Umsetzbarkeit der Darstellungen wird am Ende des Textes anhand eines Praxisbeispiels illustriert. Die anfänglich sehr ausführlichen… Wie bekommt man Ordnung in das Denken über Organisationen? Über den Organisationszweck als Denkmodell zur Führung, Entwicklung und Analyse von Organisationen weiterlesen
Leitfaden für Kindertagesstätten
Beim Umgang mit (möglicherweise) traumatisierten Kindern kommt es in Kitas vor allem darauf an, Sicherheit zu vermitteln und Überforderung zu vermeiden. Ggf. sind (anfangs) unterschiedliche Regelsysteme anzuwenden. Das Ankommen sollte langsam und sanft erfolgen. Ebenso sensibel ist zunächst mit der Sprachbarriere umzugehen. Die wichtigsten Dinge sind auch körpersprachlich machbar – und Erzieherinnen und Erzieher wissen, was damit gemeint ist, denn sie sind auch für die Betreuung von Kindern ausgebildet, die noch gar nicht sprechen können.
Verantwortung und Pflicht der Führungskraft in den Einsatzorganisationen einer demokratischen Gesellschaft
In diesem Text geht es um die Rolle von Führungskräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im Umgang mit stark polarisierten politischen Diskussionen und extremistischen Äußerungen. Die Darstellungen beziehen sich explizit nicht auf Führungskräfte in anderen Einsatzorganisationen wie der Polizei oder der Bundeswehr. Warum soll man sich als Führungskraft einer Einsatzorganisation (bspw. Rettungsdienst, Feuerwehr) mit Politik… Verantwortung und Pflicht der Führungskraft in den Einsatzorganisationen einer demokratischen Gesellschaft weiterlesen
Extremfälle sind vergleichsweise selten: Was mache ich als Fachkraft für Psychologische Erste Hilfe mit Fällen, in denen nicht ganz klar ist, ob es sich um eine tatsächliche oder vielleicht nur gefühlte Notsituation handelt? Wie erkenne ich das? Und wie kann ich in einer solchen Grauzone praktisch vorgehen?
Dieser Text ist eine Fortsetzung von „Erste Hilfe für die Psyche“. Das heißt, es macht wenig Sinn, diesen Text ohne den ersten Teil zu lesen. Es handelt sich bei den beiden Texten um die Dokumentation der Inhalte einer Weiterbildung in Psychologischer Erster Hilfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Behörde. Während der erste Teil („Erste Hilfe…“)… Extremfälle sind vergleichsweise selten: Was mache ich als Fachkraft für Psychologische Erste Hilfe mit Fällen, in denen nicht ganz klar ist, ob es sich um eine tatsächliche oder vielleicht nur gefühlte Notsituation handelt? Wie erkenne ich das? Und wie kann ich in einer solchen Grauzone praktisch vorgehen? weiterlesen
Erste Hilfe für die Psyche
Es geht bei der auf die Psyche gerichteten Form von Erster Hilfe nicht um — letztlich im Wesentlichen auf Erzählung und Empathie beruhende — Therapie. Es geht ganz und gar nicht um Aufarbeitung. Sondern es geht ums Stabilisieren. Da ist etwas passiert, was nicht passieren soll. Was normalerweise auch nicht passiert, aber ab und an… Erste Hilfe für die Psyche weiterlesen