Toleranzaktivismus: Was die „woke“ Bewegung mit Narzissmus und Dekadenz zu tun hat

Man stel­le sich vor, in einem tota­li­tär regier­ten Land gel­te eine Aus­wahl erwünsch­ter Fri­su­ren. Falls man mit einer uner­wünsch­ten Fri­sur nach Hau­se käme, wür­de die Par­tei­se­kre­tä­rin des Wohn­blocks klin­geln und fra­gen, ob sie hel­fen kann. Ange­nom­men, man wür­de sol­cher­lei „Hil­fe“ par­tout nicht anneh­men wol­len — dann käme man besuchs­wei­se über das Wochen­en­de in eine Ein­rich­tung,… Tole­ranz­ak­ti­vis­mus: Was die „woke“ Bewe­gung mit Nar­ziss­mus und Deka­denz zu tun hat weiterlesen

Reaktanz

Die aktu­el­le poli­ti­sche Situa­ti­on in Deutsch­land ist — spe­zi­ell in Sach­sen — ohne den Begriff der Reak­tanz kaum zu ver­ste­hen. Bei „Reak­tanz“ han­delt es sich wahr­schein­lich um ein eben­so sel­ten ver­wen­de­tes Wort wie der­zeit häu­fi­ges Phä­no­men, näm­lich den Wider­stand gegen Über­zeu­gungs­druck. Neh­men wir als ers­tes Bei­spiel die Dis­kus­si­on um die Bewah­rung der Lebens­grund­la­gen auf die­sem… Reak­tanz weiterlesen

Es war einmal: Der Westen — oder: Wir erinnern uns an eine Projektion

Last man stan­ding Wir erin­nern uns: John Way­ne oder Clint East­wood oder Bruce Wil­lis mit schie­fer Gri­mas­se vor einem Mau­er­rest. Schießt, trifft und bleibt immer der „last man stan­ding“. Vor­her ret­tet er ein Mäd­chen und nach­her rei­tet — oder im Fal­le von Bruce: fährt — er in den Son­nen­un­ter­gang. Erin­nern wir uns? Ja, wir erin­nern uns.… Es war ein­mal: Der Wes­ten — oder: Wir erin­nern uns an eine Pro­jek­ti­on weiterlesen

Kulturschock – Selbstreflexion der Bewältigung einer kulturellen Anpassung

In Deutsch­land leben unge­fähr 11,82 Mil­lio­nen Aus­län­der. Dar­un­ter waren im Jahr 2021 8.870 aus Vene­zue­la. Im Rah­men der Glo­ba­li­sie­rung ist bei vie­len Men­schen aus wirt­schaft­lich schwa­chen Regio­nen der Wunsch danach, in ein ande­res Land zu zie­hen, immer stär­ker gewor­den. Sowohl Migran­ten als auch Per­so­nen der Mehr­heits­ge­sell­schaft haben gro­ße Schwie­rig­kei­ten bei der Bewäl­ti­gung von den Her­aus­for­de­run­gen, die… Kul­tur­schock – Selbst­re­fle­xi­on der Bewäl­ti­gung einer kul­tu­rel­len Anpas­sung weiterlesen

Woraus unsere Welt gemacht ist, wonach wir streben und warum es besser ist, zunächst nichts zu wollen

Wenn wir ver­ste­hen wol­len, was uns antreibt, ist es hilf­reich, an den Anfang zurück­zu­ge­hen Vor weni­gen zehn­tau­send Jah­ren waren wir Säu­ge­tie­re wie vie­le ande­re. Irgend­wann haben wir begon­nen, uns zu „erken­nen“, bspw. indem wir uns gegen­sei­tig Schmuck umge­han­gen oder Namen gege­ben haben. Wir waren dann nicht mehr nur ein­zel­ne Exem­pla­re einer Tier­art. Die­se „Erkennt­nis“ ist… Wor­aus unse­re Welt gemacht ist, wonach wir stre­ben und war­um es bes­ser ist, zunächst nichts zu wol­len weiterlesen

Wer sich selbst sucht, findet nichts

Selbst­su­che ist Trend­sport, und die Flos­kel „bei sich selbst sein“ ist zur hand­lungs­lei­ten­den Maxi­me vie­ler Men­schen gewor­den. Ich habe mir lan­ge die Fra­ge gestellt, war­um die Selbst­su­che gera­de heu­te so inten­siv betrie­ben wird. Der fol­gen­de Text ist das Ergeb­nis lan­ger Über­le­gun­gen und vie­ler Gesprä­che zu die­sem The­ma. Ich ver­su­che in dem Text die fol­gen­den Fra­gen… Wer sich selbst sucht, fin­det nichts weiterlesen

Von der Schönheit des Lebens inmitten der Hoffnungslosigkeit

In den Neun­zi­ger Jah­ren habe ich knapp drei Jah­re lang als huma­ni­tä­rer Hel­fer, Pro­jekt­lei­ter im Wie­der­auf­bau und „Frie­dens­ar­bei­ter“ in Bos­­ni­en-Her­­ze­­go­­wi­­na gelebt und gear­bei­tet. Abge­se­hen von zwei kur­zen Besu­chen um das Jahr 2000 her­um war ich knapp 20 Jah­re nicht mehr dort. Bis Ende Febru­ar die­sen Jah­res. Ein Rei­se­be­richt. Mari­bor, Slo­we­ni­en Es ist ein son­ni­ger Mor­gen.… Von der Schön­heit des Lebens inmit­ten der Hoff­nungs­lo­sig­keit weiterlesen

Was wir eigentlich wollten und was daraus geworden ist

Ich erin­ne­re mich noch gut an mei­ne Rück­kehr aus Bos­ni­en nach Deutsch­land. Das war 1999. Ich hat­te knapp drei Jah­re für eine huma­ni­tä­re Orga­ni­sa­ti­on in Zen­tral­bos­ni­en gear­bei­tet – Not­ver­sor­gung in Flücht­lings­la­gern, Bau­pro­jek­te, Flücht­lings­rück­füh­rung, ein­kom­mens­schaf­fen­de Maß­nah­men, Frie­dens­ar­beit. Gera­de der letzt­ge­nann­te Anspruch, aktiv zum Frie­den bei­zu­tra­gen, war so kurz nach dem Krieg kaum erfüll­bar. Zu groß war… Was wir eigent­lich woll­ten und was dar­aus gewor­den ist weiterlesen

Veränderung beginnt im Kopf

Am 05.02.2018 teil­ten unter dem #Zir­kel­tag vie­le Men­schen ihre Erin­ne­rung an die Ber­li­ner Mau­er. An die­sem Tag exis­tier­te sie exakt 28 Jah­re, zwei Mona­te und 27 Tage – so lan­ge, wie sie auch einst stand. Vie­le nah­men den Anlass dazu, ihr bis­he­ri­ges Leben zu reflek­tie­ren und erzähl­ten kur­ze Geschich­ten dar­über, inwie­fern die Wie­der­ver­ei­ni­gung ihr Leben… Ver­än­de­rung beginnt im Kopf weiterlesen

Wie kann man mit Vorurteilen umgehen?

Die Leit­fra­ge die­ses Tex­tes lau­tet nicht: Kann man mit Vor­ur­tei­len umge­hen? Die Fra­ge lau­tet viel­mehr: Wie kann man mit Vor­ur­tei­len umge­hen? Wie ist Kom­mu­ni­ka­ti­on mög­lich, wenn sie – zumin­dest auf den ers­ten Blick – nicht mög­lich scheint? Ich möch­te behaup­ten, dass Kom­mu­ni­ka­ti­on in vie­len Fäl­len auch gar nicht mög­lich sein soll, denn die Vor­ein­stel­lun­gen der… Wie kann man mit Vor­ur­tei­len umge­hen? weiterlesen

Über das, was man aus guten und aus schlechten Zeiten lernen kann – oder: Worauf wir besonders aufpassen sollten

Es ist leicht, aus guten Zei­ten etwas zu ler­nen. Gute Zei­ten sor­gen vor allem für den Wunsch nach noch mehr guten Zei­ten. Es soll noch bes­ser wer­den. Min­des­tens soll das Erlang­te aber gehal­ten wer­den. Gute Zei­ten machen bequem: man lernt, vie­les für selbst­ver­ständ­lich zu neh­men. Doch was machen wir, wenn die Zei­ten schlech­ter wer­den? Wenn… Über das, was man aus guten und aus schlech­ten Zei­ten ler­nen kann – oder: Wor­auf wir beson­ders auf­pas­sen soll­ten weiterlesen

Wie viele Menschen können wir integrieren?

Der fol­gen­de Text ist eine Zusam­men­fa­sung mei­nes Bei­trags zum Sym­po­si­um „Tran­sit­zo­nen und Inte­gra­ti­on“, das am 03.12.2016 an der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz statt­fand. Das Sym­po­si­um war eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung des KIB-Ins­ti­­tuts und des TRA­WOS-Insti­tuts. Las­sen Sie mich, bevor ich begin­ne, eini­ge Begrif­fe bestim­men. Ange­sichts der Pola­ri­sie­run­gen, mit denen die Dis­kus­sio­nen um Flucht und Migra­ti­on, ganz zu schwei­gen… Wie vie­le Men­schen kön­nen wir inte­grie­ren? weiterlesen

Was ist eigentlich das Problem?

Men­schen kön­nen sich schlecht selbst wahr­neh­men. Sie brau­chen dazu die ande­ren. Selbst vor dem Spie­gel bin ich nicht allein. Wie sich ein Mensch selbst sieht, was sie oder er von sich hält, wer jemand ist – all das wird durch die ande­ren gemacht, ist qua­si ein Kon­den­sat aus den vie­len „Rück­mel­dun­gen“, die jemand im Lau­fe… Was ist eigent­lich das Pro­blem? weiterlesen

Die deutsche Minderheit auf polnisch denken

In Polen gibt es eine Rei­he von – vor­nehm­lich kul­tu­rel­len – Orga­ni­sa­tio­nen der dort leben­den deut­schen Min­der­heit, für die zu arbei­ten ich hin und wie­der die Freu­de habe. Die­ser Text han­delt von eini­gen inter­es­san­ten Beob­ach­tun­gen über Hei­mat, Iden­ti­tät und den Wan­del der Kul­tur. Der Wan­del der Bedeu­tun­gen Die Bedeu­tung der Din­ge ergibt sich aus der… Die deut­sche Min­der­heit auf pol­nisch den­ken weiterlesen

Wie man die frühere Heimat später in Erinnerungen einschließt

Mein frü­he­rer Kol­le­ge Zel­j­ko Cum­bo hat auf Face­book einen Text geteilt, den ich sehr inter­es­sant fand – nicht, weil er mich an mei­ne “alten Zei­ten” in Bos­ni­en erin­nert, son­dern weil er das Gefühl gut beschreibt, das vie­le “Ex-Jugo­­s­la­­wen” damals hat­ten und zum Teil auch heu­te noch haben. Und weil der Text am Ende sehr viel mit dem… Wie man die frü­he­re Hei­mat spä­ter in Erin­ne­run­gen ein­schließt weiterlesen