Was in Magdeburg passiert ist, ist mehr als schrecklich. Die Tat ist entsetzlich, abscheulich, mit Worten nicht zu beschreiben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es den Menschen geht, die dieser Terrorist verletzt hat, oder wie es denen geht, deren Angehörige er getötet hat.
Oft bleibt man angesichts solcher Taten mit dem Eindruck des Unbegreiflichen zurück. Dabei sind es in vielen Fällen die entsetzliche Tat selbst und ihre Folgen, die unbegreiflich sind; die Täter jedoch und ihre Wege zur Täterschaft sind oft gar nicht so unbegreiflich. Eher ist es so, dass sich die Entsetzlichkeit der Tat auf den Täter überträgt und ihm eine Aura des Schreckens verleiht. So erklärt es sich, warum diejenigen, die darüber schreiben, sich vor allem mit der Täterseite und der Frage, wie es dazu kommen konnte, beschäftigen.
Dieser Text will nicht die Entsetzlichkeit der Tat, sondern vielmehr die „Oberflächlichkeit“ der Geschichte des Täters erklären — was es für die Opfer und ihre Angehörigen umso schwerer macht. Es geht darum, dem Täter, nicht der Tat selbst und ihrer Folgen, die Unbegreiflichkeit zu nehmen.